Kapitel 23 – Showdown

Melanie Veit, Hiddensee, 7. Februar
Melanie hatte es plötzlich eilig. Sie hatte am Anleger die Situation mit Li CiWen und Christine Thomas mitbekommen. Sie war sich sicher, dass das ganze Geplänkel an dem Pier und dann mit der Thomas dazu dienen sollte, ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu erlangen. Melanie nahm ebenfalls die beiden militärisch aussehenden Männer wahr, die die Fähre verlassen hatten. Darum würde sie sich später kümmern müssen. Zuerst musste sie ein paar dringende Anrufe machen.

Kapitel 22 – Bockwurst

Li CiWen, Hiddensee, 7. Februar
Maren und Charlotte hatten Li am Abend nach ihrer Rückkehr aus Rostock von der Pension aus angerufen und die freudige Nachricht überbracht, dass die Fähren am nächsten Tag wieder fahren würden. Außerdem schilderte ihm Charlotte detailliert, wie die Gegenüberstellung gelaufen war. …

Kapitel 21 – Nachtjogger

Melanie Veit, Hiddensee, 7. Februar
Melanie fuhr auf. An der Tür klopfte jemand energisch. Gleichzeitig wimmerte ihr Handy. Sie schaute auf die Uhr – zehn nach sieben. Sind hier alle verrückt geworden oder was sollte dieser Terror mitten in der Nacht? Sie hatte noch eine dreiviertel Stunde bis zum Termin. Ihr reichte das völlig. Sie nahm das Telefon ab und zog sich einen Bademantel über, um die Tür zu öffnen. Papa war am Telefon.

Kapitel 20 – W50

Melanie Veit, Rostock, 6. Februar 2004
Die Gegenüberstellung sollte gleich nach der Mittagspause in der Polizeiinspektion in der Ulmenstraße stattfinden. Melanie versuchte, die Zeit zu dehnen. Es gab eine Zeit, da hieß die Ulmenstraße noch Fiete-Schulze-Straße. Damals wurde sie der Adresse zugeführt, wie das im DDR-Jargon hieß. Ihr Vergehen: ein kleiner Aufnäher auf ihrem Shell-Parka mit einem Bibelspruch aus Micha 4.

Kapitel 19 – Räucheraal

Li CiWen, Rostock, 4. Februar 2004
Lis Telefon klingelte. „Der Engländer ist tot“, sagte Maren aufgeregt.
Li war irritiert. „Was ist los? Wie ist das geschehen? Woher weißt du das? Wer war das?“, sprudelte es aus ihm heraus.
„Ich habe keine Ahnung, was da los ist“, antwortete Maren. „Charlotte rief mich eben an und erzählte, dass ein Toter am Ostseestrand gefunden wurde. Die Polizei war schon in der Pension.“

Kapitel 18 – Mütterberatung

Melanie Veit, Rostock, 6. Februar 2004
Melanie und Charlotte verließen die Insel in aller Frühe. Vor Sonnenaufgang erreichte das Polizeiboot Stralsund. Ohne Zeit zu verschwenden, setzen sie sich in den Dienstwagen und brausten nach Rostock. Melanie hatte sich im Godewind ein Lunchpaket mit einer großen Thermoskanne mit süßem Kaffee machen lassen. Sie wollte keine Zeit auf Raststätten verschwenden. …

Kapitel 17 – Friedemann

Josephine Hinrichs, Berlin, Juli 1954
Josephine wartete mit ihrer sichtbar schwangeren Tochter Anne in der Blumenstraße, Ecke Lichtenberger. Sie konnten die Delegation gut sehen. Li Li und Henselmann folgten der Gruppe um Zhou Enlai und Friedrich Ebert. Hermann Henselmann nutzte zum Erzählen den gesamten Körper.

Sondersendung: Lis Orte – von Hongkong nach Hiddensee

Zwei Zonendödel reisen NICHT von „Hamburg nach Haiti“ -im Kopf, mit dem Finger auf der Landkarte- sondern von Hongkong nach Hiddensee.
Jan von Rissenbeck lebt schon eine Weile auf einer kleinen Insel in Hongkong. Er erzählt, was hinter den Spielorten von „Li und der Schatz“ steckt und gibt ein paar touristische Tipps. …

Kapitel 16 – Jetlag

Li CiWen, Deutschland, Februar 2004
Das Treffen mit John Chow verlief so, wie sie es geplant hatten. Keine unangenehmen Überraschungen, keine Nachverhandlungen. Alles so, wie es sein sollte. John Chow erwies sich als eine Ausnahmeerscheinung. Überdurchschnittlich intelligent, sorgten sein tapsiges Äußeres und seine hohe freundliche Stimme dafür, dass man ihn, ohne es verhindern zu können, sträflich unterschätzte.

Kapitel 15 – Yellowfacing

Melanie Veit, Hiddensee, 5.-6. Februar 2004
Melanie informierte die Drei, die akribisch das Appartement durchsuchten, über Charlottes Anruf. Höflich wie sie waren, richteten sie kein Chaos an, sondern hinterließen jeden durchsuchten Platz so, wie sie ihn vorgefunden hatten. Das war gut gemeint, aber kostete enorm Zeit. …